Sommerevent 2019

Sommevent 2019

Vom 24. bis 26.05.2019 fand bereits zum dritten Mal das Adoptivfamilientreffen von BAKO e.V. im Jugenddorf Hoher Meißner statt. Im Vergleich waren wir dieses Mal weniger Familien als in den Vorjahren. Es lag jedoch nicht etwa daran, dass weniger Familien Lust auf dieses Treffen hatten – ganz im Gegenteil. Etliche Familien hatten sich einfach innerhalb des letzten Jahres anzahlmäßig vergrößert und benötigten daher auch mehr Betten. Die Nachfrage war groß und BAKO musste schweren Herzens etlichen Familien eine Absage erteilen, da keine freien Zimmer mehr verfügbar waren.

Als wir auf den Parkplatz rollten, hatten wir ein Gefühl des Heimkommens. Alles war vertraut – das Haupthaus mit der kleinen Terrasse, die Schlafhäuser und die Aufenthaltsräume und natürlich vor allem der Grill-, der Spiel- und der Fußballplatz. Unsere Kinder entdecken auch gleich liebgewonnene Freunde und Spielkammeraden. Die Türen des Autos wurden aufgerissen, unsere Kinder stürmten nach draußen und waren bis zum Abendessen nicht mehr gesehen. Es ist schön zu beobachten, dass unsere Kinder sich genauso auf dieses Wochenende freuen, wie wir Eltern auch.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir unsere Kinder von Freitag bis Sonntag eigentlich nur zu den Essenszeiten gesehen haben, sonst haben wir sie nur aus der Ferne in einem Pulk Kinder erkennen können. Fast alle Kinder sind mittlerweile alt genug, dass sie sich auf dem Gelände alleine bewegen können und auch wollen. Wir Eltern wären im Spiel und beim Erzählen mit ihren Freunden nur lästig. Da trifft es sich gut, dass auch die Eltern gar keine große Lust haben, ihre Kinder zu beobachten. Viel lieber nutzen sie die Zeit, sich ungestört mit den anderen Adoptiveltern zu unterhalten. An diesem Wochenende hatten wir so gutes Wetter wie nie! Daher stand der Aufenthaltsraum meist leer und die Eltern saßen stattdessen lieber dichtgedrängt im warmen Sonnenschein auf der Terrasse des Jugenddorfs zusammen. Der Freitagabend klang in lustiger Runde mit Knabberzeug, Süßigkeiten und vielen netten Gesprächen aus.

Am nächsten Vormittag traf sich ein Teil der Eltern zu einem Kurzworkshop mit dem Adoptivvater und Dipl. Pädagoge Martin Ziegenhagen. Es sollte schwerpunktmäßig um das Thema Pubertät gehen. Neben diesem bearbeiteten wir aber auch noch viele andere themenverwandte Fragen. Wie immer herrschte eine vertraute und entspannte Atmosphäre. Viele Teilnehmer kennen sich schon aus den letzten Jahren. Von daher hatten die meisten keine Probleme damit, sich offen auszutauschen. Viele Dinge, die Herr Ziegenhagen uns mitteile, sind keine neuen Ideen. Und trotzdem ist es so wichtig, diese immer wieder zu hören und zu verinnerlichen, denn oft geraten sie im Alltag in Vergessenheit. Für mich persönlich war es wichtig, sich stets dessen bewusst zu sein, dass ein Kind in Zeiten der Pubertät Reibungsfläche sucht und man ihm diese auch bieten muss. Ebenfalls wichtig zu wissen ist, dass bei den Kindern während dieser Zeit so viele „Umbauarbeiten“ stattfinden, die sie so beschäftigen, dass für andere Dinge oft kein Raum bleibt. Man soll dem Kind klare Grenzen und damit einhergehend Konsequenzen aufzeigen, ihm gleichzeitig aber auch immer wieder eine Tür öffnen, durch die es zurückfinden kann. Es ist wichtig, trotz allem Stress und Ärger nie den Kontakt zum Kind abreißen zu lassen. Und letztendlich auch, dass man sich bewusst macht, dass die Pubertät eine Phase ist, durch die man einfach mit seinem Kind durchgehen muss und die anstrengend für alle Beteiligten ist, unabhängig ob Adoptivkind oder leibliches Kind.

Am Nachmittag stand eine Wanderung mit den Naturparkführern durch das Waldgebiet des Hohen Meißners an. Es wurden zwei unterschiedliche Themenwanderungen angeboten. Wie immer hatten die Kinder ihren Spaß, wobei man so langsam auch merkte, dass gerade die älteren Kinder auch einfach damit zufrieden gewesen wären, ohne Programm mit ihren Altersgenossen zusammen zu sein. Den Samstagabend haben wir mit einem traditionellen Grillabend und Stockbrot am Lagerfeuer ausklingen lassen. Mit Beginn der Dunkelheit begaben sich einige Väter noch mit der gesamten Kinderschar auf Nachtwanderung – noch immer ein Highlight für alle Kinder, unabhängig vom Alter. Immer wieder hörten die Zurückgebliebenen fröhliches Gegagger, Gequitsche und Gelache durch den Wald hallen. Am Sonntagmorgen stand dann auch schon wieder die Heimreise an. Es fiel schwer, sich aufzuraffen – gerne hätte man noch länger zusammengesessen, geklönt und gespielt.
Dieses Treffen ist ein fester Bestandteil in unserem Leben und wir freuen uns jedes Jahr darauf. Wie schön, dass es im nächsten Jahr wieder ein solches Treffen geben wird.