Sommerevent 2016
BAKO-Sommerevent vom 3. bis 5. Juni 2016
Anfang Juni 2016 lud BAKO e.V. zu seinem ersten Sommerfest ins schöne Bad Homburg vor der Höhe ein. Es nahmen 17 Familien teil und ein Großteil folgte der Empfehlung des Vorstands von BAKO e.V. und verbrachte das gesamte Wochenende in der Jugendherberge. Dies bot den Eltern die Gelegenheit, ausgiebig ins Gespräch zu kommen und auch den Kindern gab es genug Zeit, sich gegenseitig zu beschnuppern und erste Freundschaften zu knüpfen. Für Samstag hatte sich der Vorstand von BAKO e.V. ein buntes Tagesprogramm ausgedacht.
Gegen 13 Uhr trafen sich alle Familien und wurden von Julia Richter, der Vorstandsvorsitzenden von BAKO e.V. herzlich begrüßt.
Für den Nachmittag stand ein Workshop mit der Evolutionspädagogin Stefanie Blumenthal zum Thema „Stressfrei im Alltag, in der Schule und beim Lernen nach der Methode der Evolutionspädagogik®“ an. Je ein Elternteil nahm an diesem Workshop teil und obwohl es allen Paaren freigestellt war, selbst zu entscheiden, wer mit dabei sein möchte, ergab sich eine reine Frauengruppe. Einziger Mann in der Runde war Herr Sorg von der Adoptionsvermittlungsstelle „Zukunft für Kinder e.V.“ Frau Blumenthal, selbst Mutter zweier Adoptivkinder aus Russland, verstand es wunderbar uns die Hintergründe der Evolutionspädagogik sowie deren Ansatzpunkte zu erklären und wirkungsvolle Übungen mit an die Hand zu geben. Die Tatsache, dass Frau Blumenthal selbst den Weg der Adoption gegangen ist, machte es unnötig, die Besonderheiten, die eine Adoptivfamilie ohne Frage umtreiben, erklären zu müssen. Man merkt, dass Frau Blumenthal sowohl für das Thema Adoption als auch für das Thema Evolutionspädagogik brennt und mit voller Überzeugung und Begeisterung bei der Sache ist. Die gemeinsame Erfahrung der Adoption verbindet und so entstand schnell ein Vertrauensverhältnis unter den Müttern. Eine Basis, die auch das freie Ansprechen von Problemen ermöglichte. Hier hatte niemand das Gefühl, seine Kinder als kleine Perfektionisten darstellen zu müssen – stattdessen waren alle ehrlich daran interessiert, die kleinen oder größeren Probleme, die die Kinder noch in sich tragen, wirkungsvoll verbessern zu können. Die Tatsache, dass wir die Übungen auch selbst vor allen anderen vormachen sollten, sorgte für einige Lacher und trug zusätzlich zu einer entspannten und fröhlichen Stimmung bei. Viel zu schnell war der Workshop vorbei und ich glaube, ich spreche für viele, wenn ich sage, dass wir auch noch einige Zeit länger hätten zuhören können.
Für die Kinder war während dieser Zeit ein Kinderprogramm mit Frau Ohlenschläger eingeplant. Es wurden Leinwände mit einer Collage zum Thema „Was fällt Dir zu Deinem Geburtsland ein“ sowie selbstgemalten Bildern angefertigt. Zudem gab es eine Leinwand mit dem Abdruck aller Kinderhände mit Wasserfarben. Es wurden Ballontiere modelliert und Gesichter geschminkt. Obwohl die Kinder an all dem interessiert waren, hatte es Frau Ohlenschläger ein wenig schwer die Kinder langfristig dafür zu begeistern, denn das gute Wetter und der angrenzende Garten übten eine große Faszination auf alle aus. Zu groß war die Verlockung, das Gesicht in die Sonne zu halten, sich hinter Bäumen und Büschen zu verstecken, sich mit den naturgegebenen Materialien zu beschäftigen oder einfach nur still und leise dem Jugendorchester zu lauschen, das im Raum nebenan probte. Die Väter hatten ein Auge auf die Kinder und kamen ebenfalls untereinander in Kontakt.
Mit einem gemeinsamen Abendessen endete dieser schöne Tag.
Im nächsten Jahr soll es wieder ein solches Treffen geben. Die Worte unserer Tochter bringen das zum Ausdruck, was viele von uns dachten: „Mama, es war so schön hier. Nächstes Jahr möchte ich wieder mit dabei sein und dieses Mal dann bitte auch mit zwei Übernachtungen“.
Es ist so wichtig, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene, sich mit anderen Adoptivfamilien zu treffen. Nicht nur wegen des Austauschs oder dem gemeinsamen Spiel, sondern auch einfach deshalb, dass die Kinder nicht das Gefühl haben, etwas „Besonderes“ zu sein, sondern die Adoption als etwas „ganz Normales“ erleben und es viele andere Kinder gibt, die ebenfalls adoptiert sind.
Wir finden es klasse, dass sich dieser Verein gegründet hat und somit eine Plattform für den Austausch der Adoptivfamilien untereinander geschaffen hat. Wir selbst sind „Neulinge“, die niemanden kannten und herzlich aufgenommen wurden. Und wir sind davon überzeugt, dass andere Adoptivfamilien genauso herzlich willkommen geheißen werden.
Susanne M.